Weideprojekt Steinköppel
Region/Lage | Kreis Gießen, Stadt Laubach, Gemarkung Altenhain |
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Geo-Koordinaten | 9° 06' 57'' O , 50° 33' 28'' N |
Lebensraumtyp | Artenreiches, extensives Grünland, Magerrasenkomplexe, Blockhalden |
Flächengröße | ca. 5 ha |
Tierrassen (Anzahl) | Rotes Höhenvieh (6 – 8) |
Beweidungstyp | saisonal |
Finanzierung | HIAP, Ausgleichsabgabe, Stadt Laubach |
Schutzgebiete | Natura 2000 |
Projektwebsite | www.naturschutzprojekte.lkgi.de |
Landschaftspflegevereinigung Gießen e.V.
Molkest. 4
35410 Hungen
Tel.: 06402-809000
E-Mail: lpv-giessen (at) t-online . de
Träger:
Landschaftspflegevereinigung Gießen e.V.Ingrid Moser
Molkest. 4
35410 Hungen
Tel.: 06402-809000
E-Mail: lpv-giessen (at) t-online . de
Stadt Laubach
Friedrichstr. 11
35321 Laubach
Tel.: 06405 / 921-0
E-Mail: info (at) laubach-online . de
Beweider:
Landwirt aus Laubach/AltenhainProjektbeschreibung
Das Gebiet liegt im Bereich des FFH-Gebietes 5420-304 Laubacher Wald sowie im VSG 5421-401 Vogelsberg im Naturpark „Hoher Vogelsberg“. Der Steinköppel gehört mit einer Höhe von 460 bis 535 m über NN zu den höchsten Erhebungen im Landkreis Gießen.
Die Grünlandkuppe zeichnet sich durch artenreiches, extensiv genutztes Grünland mit Magerrasenkomplexen im Hangbereich aus. Insbesondere der Thymian-Bestand ist bemerkenswert. An zahlreichen Stellen treten große Steine zu tage.
Das Grünland prägt die Landschaft des Vogelsbergs, da aufgrund der geologischen und klimatischen Verhältnisse der Ackerbau nicht rentabel ist. Das Gebiet des „Steinköppel“ stellt ein kleinparzelliertes Mosaik von Grünland, Hecken und alten Steinlesemauern dar.
Die ehemaligen Magerrasenbereiche mit offenen Basalten und unterschiedlichen Hangneigungen im Gebiet waren brachgefallen. Zu Beginn der Maßnahmen waren die Kernbereiche „Uonnerskopp“ und „Eisenkaute“ mit einer Altgrasdecke von ca. 20 cm bedeckt und wurden teilweise von Pferden beweidet. Aufgrund großer Weideportionen fraßen die Tiere nur die schmackhaftesten Pflanzen, die gemiedenen Pflanzen konnten sich ungehindert vermehren. Hecken breiteten sich mehr und mehr aus.
Naturschutzfachlich waren zu Beginn der Maßnahmen die vorhandenen Reste von Borstgrasrasen, das Vorkommen der Kugeligen Teufelskralle sowie stark gefährdete Gesteinsflechtenarten, mindestens 4 Brutpaare des Neuntöters sowie ein über viele Jahre stabiler Bestand des Braunfleckigen Perlmutterfalters hervorzuheben.
Angesichts der Komplexität des Gebietes wurde Gutachten über das gesamte Jahr 1995 erstellt und zeigte eine erstaunliche Artenvielfalt, jedoch wenige hochbedrohte Arten auf.
Im Winter 1996/1997 startete dann die erste große Entbuschung mit mehreren Vereinen. Unmittelbar nach der ersten Entbuschung erfolgte in 1997 die Beweidung durch eine Schafherde von ca. 300 Tieren mit Nachtpferch außerhalb, um eine hohe Aushagerung der Fläche zu erreichen.
In den nächsten beiden Folgewintern waren wiederum die Vereine für weitere Entbuschungen tätig.
Als die entbuschten Flächen größer wurden, wurde das Grünland in ausschließlich beweidungsfähige Areale mit Schafbeweidung und mahdfähige Flächen unterteilt.
Mit dem Jahr 2003 lief die Finanzierung aus der Ausgleichsabgabe aus. Aufgrund der Bemühungen der UNB konnte eine Anschlussfinanzierung bis Ende 2008 sichergestellt werden. Eine weitere, neue Fläche wurde zusätzlich aufgenommen. Für diese übernahm neben dem Schäfer ein Altenhainer Landwirt die 2-schürige Mahd der schlepper-mähbaren Bereiche. Seit 2009 wird die Fläche mit Rindern (Rotes Höhenvieh) 2-3mal jährlich beweidet.
Der „Steinköppel“ hat sich zur wunderschönen Fläche entwickelt, die einen Besuch unbedingt lohnt. Allein die Aussicht entschädigt für eine möglicherweise längere Anfahrt.
Kooperation
Projektentwicklung durch die LPV in Zusammenarbeit der Stadt Laubach und der Unteren Naturschutzbehörde.
Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt durch Vereine und Landwirte vor Ort wie FFW Altenhain, Fanfarenzug Laubach, FFW Freienseen sowie 2 ansässige Landwirte.
Die Beweidung wurde von 1998 bis 2008 in ziehender Beweidung mit Nachtpferch außerhalb durchgeführt. Ab 2009 findet nun jährlich eine 2-3malige Beweidung durch einen ansässigen Landwirt.
Naturschutzfachliche Ziele / Erfolgskontrolle
Erhalt und Entwicklung von Magerrasen, Blockhalden und offenen Steinlesewällen.
Die Entwicklung der Flächen gemäß den festgelegten naturschutzfachlichen Zielvorgaben erfolgt im Rahmen der Projektbetreuung durch die LPV.
Beweidungsmodus
2-3-malige Beweidung mit Rindern
Öffentlichkeitsarbeit / Umweltbildung
- Resümee nach 12 Jahren
- Presseartikel in 2003 Landschaftspflegevereinigung ein „Kind“ des Landkreises
- Darstellung des Projektmanagements auf zahlreichen fachlichen Vorträgen (regional)
Regionale Vermarktung
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Historie / Historische Nutzung
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Monitoring
Die Entwicklung der Flächen gemäß den festgelegten naturschutzfachlichen Zielvorgaben erfolgt im Rahmen der Projektbetreuung durch die LPV.
Wirtschaftlichkeit
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