Weideprojekt Magerrasen Billn
Region/Lage | Landkreis Marburg-Biedenkopf, Gemeinde Breidenbach, Gemarkungen Wiesenbach und Kleingladenbach |
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Geo-Koordinaten | 8° 26' 6'' O , 50° 53' 42'' N |
Lebensraumtyp | Ginsterheide, degenerierte Borstgrasrasen und Glatthaferwiesen, Extensivgrünland, Blockschuttwald |
Flächengröße | ca. 15 ha |
Tierrassen (Anzahl) |
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Bestandsdichte | 10 Tiere pro 15 ha (0,7 GVE/ha) |
Beweidungstyp | saisonal, Großkoppel |
Finanzierung | Gemeinde |
Schutzgebiete | |
Projektwebsite | www.agentur-naturentwicklung.de (Magerrasen Billn) |
(Agentur Naturentwicklung Marburg-Biedenkopf)
In den Erlengärten 10
35288 Wohratal
Tel.: 06453 / 911678
E-Mail: info (at) agentur-naturentwicklung.de
Träger:
Gemeinde BreidenbachSchmidt, Norbert
Bachstr. 4-14
35236 Breidenbach
Tel.: 06465 / 831
E-Mail: n.schmidt (at) breidenbach.de
Beweider:
Katja SchneiderProjektbeschreibung
Magere Rasen, Heiden und Hutungen prägten in den vergangenen Jahrhunderten das Bild des Marburger Hinterlandes. Entstanden sind diese Lebensräume durch eine Nutzung als Allmendweide, bei der Ziegen, Schafe und Rinder allmorgendlich auf die gemeindlichen Hutungen getrieben und abends wieder in den Stall zurückgeführt wurden. Schon lange ist eine solche Nutzung nicht mehr rentabel. Die Flächen, teilweise in Privateigentum, wurden mit schnell wachsenden Fichten aufgeforstet und verloren ihren Charakter als offene Kuppen mit den typischen blütenreichen Wiesengesellschaften. Andere blieben ungenutzt, so dass sich Besenginster, Brombeere, Birke und Faulbaum ausbreiten konnten. Nur noch wenige Allmendweiden des Marburger Hinterlandes sind in ihrer typischen Arten-ausstatung erhalten geblieben und stehen heute unter Naturschutz. Die nur noch rudimentär ausgeprägten, wie z.B. auf dem Billn, eignen sich heute besonders für eine Regeneration.
Um die Projektziele zu erreichen, hat die Gemeinde Breidenbach die noch nicht ihrem Besitz befindlichen Flächen zwischen 2006 und 2008 zum großen Teil erworben. Eine Entnahme des in Teilbereichen starken Gehölzaufwuchses (v.a. der Fichten) dient den Entwicklungszielen. Die Errichtung eines für Wildtiere durchgängigen Weidezauns erleichtert das Weidemanagement, ohne die negativen Auswirkungen einer Koppelhaltung auf die mageren Rasen zu stark zum Tragen kommen lassen. Einige Flächen sind noch in Privatbesitz und werden gemäht. Sie tragen zur Vielfalt des Lebensraummosaiks bei. Die Flächen werden seit 2009 mit Galloways saisonal beweidet.
Naturschutzfachliche Ziele / Erfolgskontrolle
Wiederherstellung eines Offenlandkomplexes aus beweideten Mager-/Borstgrasrasen und ehemaligen Glatthaferwiesen mit einzelnen Gehölzen, darunter auch einzeln stehenden tief beasteten Fichten als landschaftsprägende Elemente
Beweidungsmodus
Freier Weidegang innerhalb der Großkoppel nach für die zu entwickelnden Biotoptypen vorgegebenen Zeiträumen
Öffentlichkeitsarbeit / Umweltbildung
Faltblatt, Informationen über Gemeindeblatt, Presseartikel
Regionale Vermarktung
Fleischvermarktung durch Bewirtschafter
Historie / Historische Nutzung
Teilfläche 2006 einem BBPl als Kompensationsmaßnahme zugeordnet; auf Empfehlung der Agentur Naturentwicklung Marburg-Biedenkopf Ausdehnung der Projektfläche auf den gesamten Magerrasen- und Heidenbereich, 2007-2008 Grundstücksverhandlungen, 2009 Beginn der Beweidung auf Teilflächen, Errichtung eines Festzaunes
Monitoring
Betreuung durch Agentur Naturentwicklung Marburg-Biedenkopf
Wirtschaftlichkeit
Beweidung hat erst 2009 begonnen, Wirtschaftlichkeit noch nicht ermittelt.